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In anonymen Umfragen oder im Internet berichten Betroffene über ihre Erfahrungen mit Tilidin und helfen damit anderen.
Tilidin

Erfahrungen mit Tilidin

Tilidin ist ein Medikament zur Behandlung von Schmerzen. Da Schmerzmittel im Allgemeinen einen eher schlechten Ruf haben, sind viele Patienten verunsichert. Doch manchmal gibt es keine Alternative. Wirkt das Medikament so gut, dass es sich lohnt, die Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen? Um diese Frage aus Sicht der Betroffenen zu beantworten, haben wir uns eine Website angeschaut, auf der Patienten über ihre persönlichen Erfahrungen mit Tilidin berichten.

Wie ist es anderen Patienten ergangen?

Wer Informationen über die Wirkung eines Medikaments sucht, liest in der Regel zuerst den Beipackzettel. Sie enthält alles, was der Laie aus rechtlicher Sicht wissen muss. Ob die Informationen allgemein verständlich sind, scheint bei der Gestaltung dieser Texte keine Rolle zu spielen. Ein Punkt, der viele Patienten brennend interessiert, fehlt völlig: die Erfahrungen anderer.

Ein Medikament wirkt nicht bei jedem Menschen gleich. Es gibt Unterschiede zwischen Mann und Frau, zwischen Jung und Alt und sogar zwischen den individuellen genetischen Voraussetzungen. Für den Hersteller ist es kaum möglich, alle Faktoren umfassend zu erforschen. Und wenn ein Wirkstoff nicht so gut hilft wie erwartet, tappen auch die Ärzte oft im Dunkeln. Deshalb wurden Online-Plattformen geschaffen, auf denen sich Patienten über ihre Erfahrungen austauschen können. Eine der bekanntesten im deutschsprachigen Raum ist sanego.de.

Erfahrungen mit Tilidin in Zahlen

Bis November 2019 haben auf Sanego 539 registrierte Nutzer, davon 44 Prozent Männer und 56 Prozent Frauen, ihre Erfahrungen mit Tilidin abgegeben. Im Durchschnitt vergaben sie 7,1 von 10 möglichen Punkten. Am besten wurde die einfache Anwendung mit 8,3 Punkten bewertet. Jeweils 7,3 Punkte gab es für das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Wirksamkeit. Die Verträglichkeit wurde mit 6,5 Punkten gerade noch als „gut“ bewertet.

Bei den Nebenwirkungen zeigte sich, dass die Erfahrungen der Patienten sehr gut mit den Angaben in der Packungsbeilage übereinstimmten. So klagten 23 % über Müdigkeit, 18 % über Übelkeit, 14 % über Schwindel und 12 % über Benommenheit. Bei 16 % der Anwender traten keine Nebenwirkungen auf.

Am häufigsten wurde Tilidin wegen Bandscheibenproblemen eingenommen (16 %), gefolgt von akuten Rückenschmerzen (12 %), anderen akuten Schmerzen (11 %), chronischen Schmerzen (10 %) und Fibromyalgie (5 %). Die Bandscheibenpatienten bewerten die Wirksamkeit mit 7,4 Punkten am besten.

Die Erfahrungen der meisten Patienten sind eher positiv. Es gibt aber auch eindeutig negative Berichte.

Positive Erfahrungen mit Tilidin

Die jüngste Bewertung stammt von einer Frau, die 1981 geboren wurde. Sie litt unter Rückenschmerzen. Sie musste die Dosis im Laufe der Zeit erhöhen. Während sie bei einer Dosis von 50 mg täglich nur eine leichte Müdigkeit verspürte, kamen bei 100 mg Kopfschmerzen und bei 150 mg starkes Schwitzen hinzu. Aufgrund einer Schmerzlinderung von 80 % vergab sie dennoch in allen Kategorien hohe Punktzahlen.

Eine 71-jährige Frau, die wegen ihrer Bandscheiben in Behandlung war, hatte zunächst ein anderes Schmerzmittel erhalten. Dieses musste sie absetzen, als Magenprobleme auftraten. Daraufhin wurde sie auf Tilidin-Tropfen umgestellt. Die Schmerzlinderung sei zwar nicht ganz so stark wie bei ihrem ersten Medikament, dafür sei die Verträglichkeit viel besser.

Sehr zufrieden ist auch ein 62-jähriger Mann, der seit einem Unfall an chronischen Gesichtsschmerzen leidet. Die von seinem Arzt verschriebenen Tabletten wirken gut und haben keine Nebenwirkungen. Er bemerkt: „Es wird viel mehr über den Missbrauch als über den wahren Wert dieses Medikaments gesprochen“.

Negative Erfahrungen mit Tilidin

Ein 53-jähriger Mann schreibt, dass er nach zweijähriger Behandlung eine Abhängigkeit entwickelt habe. Er berichtet von Wesensveränderungen und zuletzt von kriminellen Handlungen zur Beschaffung des Medikaments.

Ein 30-jähriger Mann mit Drogenerfahrung (Heroin und Kokain) wurde auch von diesem Schmerzmittel abhängig und empfand die Entzugserscheinungen „schlimmer als bei Heroin“.

Ein 21-jähriger Mann, der das Medikament bewusst als Droge missbrauchen wollte, empfand die Wirkung als sehr unangenehm. Er litt unter starken Hitzewallungen, Kopfschmerzen, Übelkeit und Müdigkeit. Seiner Meinung nach lohnt sich der Missbrauch nicht!

Wie sind subjektive Erfahrungen zu bewerten?

Die Bewertungen auf Sanego und ähnlichen Websites werden von Personen verfasst, die in der Regel keine medizinische Ausbildung haben. Es ist unklar, ob das bewertete Medikament tatsächlich für die angegebenen Symptome verantwortlich ist oder ob es nicht eine andere Erklärung gibt. Trotz dieser Einschränkung können solche Angebote eine gute Hilfe sein, wenn man Informationen sucht, die über die Angaben im Beipackzettel hinausgehen. Ansonsten empfiehlt es sich jedoch, bei Fragen und Problemen in erster Linie auf den Arzt zu vertrauen.

Quelle

Erfahrungsberichte lesen auf sanego.de


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2 Kommentare

  1. Herzlichen Dank für den hilfreichen Beitrag! Ausgezeichnet Blog.

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