Kopfschmerzen
Schmerzen

Kopfschmerzen: Die häufigsten Ursachen und Behandlungen

Kopfschmerzen sind sehr häufige Beschwerden, mit denen die meisten Menschen im Laufe ihres Lebens konfrontiert werden. Das Hauptsymptom sind Schmerzen im Kopf oder im Gesicht. Es gibt verschiedene Arten von Kopfschmerzen, wobei Spannungskopfschmerzen am häufigsten vorkommen. Während die allermeisten Fälle harmlos sind, deuten sie manchmal auch auf eine ernsthafte Grunderkrankung hin.

Kopfschmerzen können in Bezug auf Art, Schwere, Ort und Häufigkeit sehr unterschiedlich sein. Sie können als pochend, anhaltend, stechend oder dumpf beschrieben werden. Die meisten Menschen lernen sie irgendwann im Laufe ihres Lebens kennen. Sie sind die häufigste Form von Schmerz und einer der Hauptgründe für Fehltage am Arbeitsplatz oder in der Schule sowie für Arztbesuche. Obwohl sie in den meisten Fällen nicht gefährlich sind, können sie manchmal ein Anzeichen für eine ernstere Erkrankung sein. Es gibt über 150 Arten von Kopfschmerzen. Sie können in zwei Hauptkategorien eingeteilt werden: primäre und sekundäre Kopfschmerzen.

Primäre Kopfschmerzen

Primäre Kopfschmerzen entstehen durch eine Störung der schmerzempfindlichen Funktionen im Kopf. Sie sind kein Symptom einer Grunderkrankung und werden auch nicht durch diese verursacht. Manche Menschen haben eine genetische Veranlagung, die sie anfälliger für solche Beschwerden macht. Man unterscheidet zwischen folgenden Arten:

  • Spannungskopfschmerzen (am häufigsten)
  • Migräne
  • Cluster-Kopfschmerz
  • Neu aufgetretener persistierender täglicher Kopfschmerz (NDPH)

Es sind mehrere Faktoren bekannt, die zum Auftreten der Symptome führen können:

  • Alkohol, insbesondere Rotwein
  • Bestimmte Lebensmittel, die Nitrate enthalten, wie zum Beispiel verarbeitetes Fleisch
  • Nikotinkonsum (Nikotinkopfschmerz)
  • Veränderungen im Schlaf oder Schlafmangel
  • Schlechte Körperhaltung
  • Körperliche Aktivität (Anstrengungskopfschmerz)
  • Ausgelassene Mahlzeiten (Hungerkopfschmerz)
  • Husten, Niesen, Schnäuzen, Überanstrengung (etwa beim Stuhlgang) oder starkes Lachen oder Weinen (primärer Hustenkopfschmerz)

Primäre Kopfschmerzen sind in der Regel nicht gefährlich, aber sie können sehr schmerzhaft sein und den Alltag beeinträchtigen.

Sekundäre Kopfschmerzen

Sekundäre Kopfschmerzen werden durch eine Grunderkrankung verursacht. Sie gelten als Symptom oder Zeichen einer Erkrankung. Zu den sekundären Kopfschmerzen, die nicht unbedingt gefährlich sind und nach der Behandlung der Grunderkrankung wieder verschwinden, gehören Dehydrierungs-, Sinus-und arzneimittelbedingte Kopfschmerzen.

Zu den sekundären Kopfschmerzarten, die auf ernste oder lebensbedrohliche Erkrankungen hinweisen können, gehören:

  • Postpunktionelle Kopfschmerzen: Diese treten auf, wenn Rückenmarksflüssigkeit aus der Membran austritt, die das Rückenmark umhüllt, meist nach einer Lumbalpunktion. Sie sind oft sehr stark, können aber oft zu Hause behandelt werden. Wenn sie lang anhalten und unbehandelt bleiben, können sie lebensbedrohliche Komplikationen verursachen, einschließlich subduraler Hämatome und Krampfanfälle.
  • Vernichtungskopfschmerzen sind extrem quälend, treten plötzlich wie ein Donnerschlag auf, erreichen ihre höchste Intensität innerhalb einer Minute und halten mindestens fünf Minuten an. Obwohl sie meistens harmlos sind, ist es wichtig, sofort einen Arzt aufzusuchen, denn mitunter deuten sie auch auf ein ernsthaftes Grundproblem hin. Dies kann zum Beispiel eine Kopfverletzung, eine Gehirnblutung, ein reversibles zerebrales Vasokonstriktionssyndrom oder eine plötzliche Blutdruckerhöhung sein.

Symptome und Ursachen

Kopfschmerzen entstehen durch Wechselwirkungen zwischen dem Gehirn, den Blutgefäßen und den umgebenden Nerven. Diese Nerven senden Schmerzsignale an das Gehirn.

Insbesondere Migräne tritt oft familiär gehäuft auf. Kinder, die an Migräne leiden, haben in der Regel mindestens einen leiblichen Elternteil, der ebenfalls betroffen ist. Kinder, deren Eltern beide an Migräne leiden, haben sogar ein bis zu viermal höheres Risiko. Auslöser für Kopfschmerzen können auch Umweltfaktoren sein, die im Haushalt der Familie vorkommen, wie der Konsum bestimmter Nahrungsmittel, die Exposition gegenüber Allergenen, Passivrauchen und starke Gerüche von Haushaltschemikalien oder Parfums.

Wann ärztliche Hilfe erforderlich ist

Unter bestimmten Umständen sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Hilfe ist nötig, wenn die Kopfschmerzen plötzlich, neu und stark auftreten, wenn sie von Fieber, Kurzatmigkeit, Nackensteifigkeit oder Hautausschlag begleitet werden, wenn sie nach einer Kopfverletzung oder einem Unfall auftreten oder wenn jemand älter als 55 Jahre ist und plötzlich eine neue Art von Kopfschmerzen hat. Ein Arzt sollte auch dann aufgesucht werden, wenn die Schmerzen mit neurologischen Symptomen wie Schwäche, Schwindel, plötzlichen Gleichgewichtsstörungen, Taubheit oder Kribbeln, Lähmungen, Sprachstörungen, geistiger Verwirrung, Krampfanfällen, Persönlichkeitsveränderungen oder Sehstörungen einhergehen.

Diagnose und Tests

Eine gründliche Diagnose ist wichtig, damit der Arzt eine Behandlung verschreiben kann, die Linderung bringt. Der Arzt wird eine körperliche Untersuchung durchführen, die Krankengeschichte erfragen und mit dem Patienten über die Symptome sprechen:

  • Wie fühlen sich die Schmerzen an?
  • Wie oft treten die Anfälle auf und wie lange dauern sie?
  • Wie stark sind die Schmerzen?
  • Welche Lebensmittel und Getränke werden konsumiert?
  • Wie hoch ist der Nikotin- und/oder Koffeinkonsum?
  • Wie sind die Schlafgewohnheiten?
  • Wann sind die Schmerzen zum ersten Mal aufgetreten?
  • Treten mehrere Arten von Kopfschmerzen gleichzeitig auf?
  • Gibt es Angehörige mit ähnlichen Beschwerden?
  • Treten noch andere gesundheitliche Symptome auf?

Nach der Anamnese kann der Arzt eine körperliche und neurologische Untersuchung durchführen. Dabei wird nach Erkrankungen und Symptomen gesucht, die die Kopfschmerzen verursachen könnten:

  • Fieber
  • Infektionen
  • Hoher Blutdruck
  • Muskelschwäche, Taubheit oder Kribbeln
  • Übermäßige Müdigkeit
  • Verlust des Bewusstseins
  • Gleichgewichtsprobleme
  • Sehstörungen
  • Geistige Verwirrung oder Persönlichkeitsveränderungen
  • Krampfanfälle
  • Schwindel
  • Übelkeit und Erbrechen

Neurologische Untersuchungen dienen dem Ausschluss von Erkrankungen, die ebenfalls Kopfschmerzen verursachen können. Bei starken Kopfschmerzen besteht der Verdacht auf eine Erkrankung des zentralen Nervensystems. Nach Auswertung der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und der neurologischen Untersuchung sollte der Arzt feststellen können, um welche Art von Kopfschmerzen es sich handelt, ob ein ernsthaftes Problem vorliegt und ob weitere Untersuchungen notwendig sind. Wenn er sich über die Ursache nicht sicher ist, kann er eine Überweisung an einen Spezialisten ausstellen.

Obwohl Computertomographien und andere bildgebende Untersuchungen wichtig sein können, um andere Erkrankungen auszuschließen, helfen sie nicht bei der Diagnose von Migräne, Cluster-Kopfschmerzen oder Spannungskopfschmerzen.

Wenn der Arzt eine andere Erkrankung als Ursache vermutet, kann er bildgebende Untersuchungen anordnen. Eine Computertomographie (CT) oder Kernspintomographie (MRT) kann zeigen, ob die Kopfschmerzen mit einer Erkrankung des zentralen Nervensystems zusammenhängen. Bei beiden Untersuchungen werden Querschnittbilder des Gehirns erstellt, die abnorme Bereiche oder Probleme aufzeigen können.

Kopfschmerzen behandeln

Die Behandlung richtet sich nach den Ursachen. Einer der wichtigsten Aspekte bei der Behandlung von primären Kopfschmerzen ist es, die Auslöser herauszufinden. Wenn man weiß, was die Auslöser sind – normalerweise durch das Führen eines Kopfschmerztagebuchs – kann man die Anzahl der Schmerzattacken verringern. Je nach Art, Häufigkeit und Ursache der Schmerzen gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, darunter Strategien zur Stressbewältigung, Biofeedback, Medikamente sowie die Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung/Ursache. Wenn die Auslöser bekannt sind, kann der Arzt die Behandlung darauf abstimmen.

  • Beim Stressmanagement lernt man, mit belastenden Situationen umzugehen. Entspannungstechniken helfen bei der Stressbewältigung. Mit Hilfe von Atmungstechniken, Muskelentspannung, Imagination und Musik lassen sich Spannungen abbauen.
  • Mit Biofeedback kann man erkennen, wann sich im Körper Anspannung aufbaut, wie der Körper auf Stress reagiert und wie man ihn wieder beruhigen kann. Beim Biofeedback werden Sensoren am Körper angebracht. Diese überwachen die körperlichen Reaktionen auf die Kopfschmerzen, wie zum Beispiel Muskelspannung, Puls, Körpertemperatur und Gehirnaktivität.
  • Medikamente: Gelegentliche Spannungskopfschmerzen sprechen in der Regel gut auf rezeptfreie Schmerzmittel an. Es ist jedoch zu beachten, dass eine zu häufige Einnahme dieser Medikamente langfristig zu täglichen Kopfschmerzen führen kann (Kopfschmerz durch Medikamentenübergebrauch). Bei häufigen oder starken Kopfschmerzen kann der Arzt rezeptpflichtige Kopfschmerzmittel empfehlen. Triptane und andere Medikamente können eine Migräneattacke stoppen. Sie werden bei den ersten Anzeichen einer bevorstehenden Kopfschmerzattacke eingenommen. Medikamente gegen Bluthochdruck, Krampfanfälle und Depressionen können Migräne manchmal verhindern. Der Arzt kann empfehlen, eines dieser Medikamente auszuprobieren.
  • Behandlung der Grunderkrankung: Die Behandlung von sekundären Kopfschmerzen umfasst die Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung, die sie verursacht. So kann zum Beispiel ein chirurgischer Eingriff oder die Einnahme bestimmter Medikamente erforderlich sein.

Gelegentliche leichte Kopfschmerzen können zu Hause mit rezeptfreien Schmerzmitteln behandelt werden. Andere Methoden zur Selbstbehandlung sind Wärme- oder Kältepackungen, Dehnungsübungen, Massagen, der Rückzug in einen ruhigen und dunklen Raum oder auch ein kurzer Spaziergang.

Vorbeugung gegen Kopfschmerzen

Der Schlüssel zur Vorbeugung von Kopfschmerzen liegt darin, herauszufinden, was sie auslöst. Die möglichen Auslöser sind sehr individuell – was bei einem Menschen zu Kopfschmerzen führt, muss bei einem anderen nicht unbedingt ein Problem sein. Wenn man einmal herausgefunden hat, was die Auslöser sind, kann man sie vermeiden oder auf ein Minimum reduzieren.

Vielleicht stellt sich zum Beispiel heraus, dass starke Gerüche der Auslöser sind. Wenn man dann Parfums und parfümierte Produkte meidet, kann sich die Häufigkeit der Kopfschmerzen deutlich verringern. Das Gleiche gilt für andere häufige Auslöser wie Nahrungsmittel, Schlafmangel und schlechte Körperhaltung. Viele Menschen sind jedoch nicht in der Lage, Auslöser zu vermeiden oder zu erkennen. In diesen Fällen ist oft ein individueller, multidisziplinärer Ansatz mit einem Kopfschmerzspezialisten erforderlich.

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