Fentanyl-Pflaster Symbolbild
Fentanyl

Fentanyl-Pflaster gegen Schmerzen

Fentanyl-Pflaster sind neben Tabletten und Kapseln eine der wichtigsten Darreichungsformen des synthetischen Opioids Fentanyl. Sie werden vor allem bei starken Schmerzen im Zusammenhang mit Krebserkrankungen eingesetzt. Sie sind sehr wirksam, erfordern aber von den Patienten und ihren Ärzten große Vorsicht.

Transdermales Fentanyl wird in Form eines Pflasters geliefert, das wie ein herkömmliches Verbandspflaster auf die Haut geklebt wird. Das Pflaster gibt den Wirkstoff kontinuierlich ab. Es muss in der Regel alle 72 Stunden gewechselt werden. Dies geschieht am besten immer zur gleichen Tageszeit. Im Vergleich zu oralen Präparaten bieten Fentanyl-Pflaster einen immer gleich bleibenden Wirkstoffspiegel und damit eine konstante und zuverlässige Schmerzlinderung.

Besonderheiten der Fentanyl-Pflaster

Die Wirkung setzt nach dem ersten Aufkleben sehr langsam ein. Es kann 12 bis 24 Stunden dauern, bis die erforderliche Wirkstoffmenge im Körper angekommen ist. Zur Überbrückung eignen sich orale Opioide in der vom Arzt verordneten Dosis. Bei Schmerzen, die in unregelmäßigen Abständen oder in unterschiedlicher Intensität auftreten, oder zur schnellen Behandlung akuter Schmerzen sind Pflaster nicht geeignet.

Beim Pflasterwechsel sollte jedes Mal eine andere Hautstelle gewählt werden, da es sonst zu Rötungen kommen kann. Vorsicht bei Fieber, bei der Anwendung von Heizkissen, beim Sonnenbaden, in der Sauna oder beim heißen Duschen: Durch die erhöhte Temperatur kann die Wirkstoffabgabe um bis zu 30 % beschleunigt werden.

Treten Reaktionen auf, die auf eine Überdosierung hindeuten, wie z. B. Bewusstseinsstörungen, Schläfrigkeit oder Atemdepression, ist so schnell wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Falsche Anwendung erhöht Risiken

Bei korrekter Anwendung sind Fentanyl-Pflaster hochwirksam und sicher. Umso wichtiger ist es, dass sowohl Ärzte als auch Patienten die entsprechenden Sicherheitshinweise kennen und befolgen.

Sowohl bei der Verordnung als auch bei der Anwendung werden die Empfehlungen des Herstellers zur sicheren Anwendung nicht immer ausreichend beachtet. Teilweise wurden die Pflaster auch Patienten verordnet, die zuvor noch nie Opioide erhalten hatten. Die Fachinformation empfiehlt, zunächst mit anderen Opioiden zu arbeiten. Deren Dosierung soll der Arzt bei Bedarf erhöhen. Erst ab einer Äquivalenzdosis von 25 μg Fentanyl sollte eine Umstellung auf ein Pflaster erwogen werden.

Fentanyl-Pflaster sollten nur bei mittleren bis starken Dauerschmerzen eingesetzt werden. Einige Ärzte verordnen sie gelegentlich auch zur Behandlung akuter Schmerzen, was aber angesichts der langen Latenzzeit wenig sinnvoll ist.

Da Fentanyl stark abhängig macht, ist es auch in der Drogenszene verbreitet. Allerdings spielen Pflaster hier nur eine untergeordnete Rolle. Der Wirkstoff ist in Tabletten oder Kapseln für den Missbrauch wesentlich einfacher zu handhaben und auch leichter verfügbar. Zwar gibt es im Internet vereinzelt Plattformen, auf denen Fentanylpflaster rezeptfrei erworben werden können, mengenmäßig spielen diese jedoch kaum eine Rolle.

 

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