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Rezeptfreie Schmerzmittel

Rezeptfreie Schmerzmittel sind Schmerzmittel, die Sie ohne ärztliches Rezept kaufen können. Sie sind in jeder Apotheke erhältlich. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind dies vor allem Paracetamol, Ibuprofen und Aspirin. Man sollte jedoch nicht sorglos damit umgehen, denn auch rezeptfreie Schmerzmittel bergen Risiken.

Rezeptfreie Schmerzmittel können Sie zur kurzfristigen Linderung leichter Schmerzen verwenden. Sie können auch helfen, Fieber zu senken. Beispiele für die Verwendung von Schmerzmitteln sind:

  • Kopfschmerzen
  • Regelschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Ohrenschmerzen
  • Zahnschmerzen
  • Nasennebenhöhlenentzündung
  • Verstauchungen und Zerrungen
  • Genesung von kleineren medizinischen Eingriffen
  • Fieber – z. B. bei Erkältungen oder Grippe

Wenn Sie Schmerzmittel zur Behandlung lang anhaltender (chronischer) Schmerzen benötigen – zum Beispiel bei Arthritis – sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Er kann Ihnen Schmerzmittel verschreiben, die stärker oder länger wirken als die frei verkäuflichen, darunter zum Beispiel Tilidin oder Tramadol.

Beliebte rezeptfreie Schmerzmittel

Die wichtigsten rezeptfreien Schmerzmittel sind:

  • Paracetamol
  • Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen
  • Aspirin

Bei leichten bis mäßigen Schmerzen ist Paracetamol oft das beste Schmerzmittel, das man zuerst ausprobieren sollte. Bei entzündungsbedingten Schmerzen können jedoch NSAR wie Ibuprofen besser helfen. Sie können zu einem anderen Schmerzmittel wechseln, wenn das erste, das Sie ausprobiert haben, Ihre Schmerzen nicht lindert. Sie können auch verschiedene Arten zusammen einnehmen – zum Beispiel Paracetamol und Ibuprofen.

Welches Schmerzmittel für Sie geeignet ist, hängt davon ab, wofür Sie es genau einnehmen wollen. Es hängt auch davon ab, ob Sie Vorerkrankungen haben oder andere Medikamente einnehmen. Weitere Informationen finden Sie in der Packungsbeilage.

Verschiedene Schmerzmittel wirken auf unterschiedliche Weise. Entzündungshemmende Schmerzmittel wie Ibuprofen und Aspirin verhindern, dass der Körper sogenannte Prostaglandine produziert. Prostaglandine sind mitverantwortlich für Schmerzen und Entzündungen in Ihrem Körper. Eine Verringerung der Prostaglandine kann daher Schmerzen und Entzündungen lindern.

Die genaue Wirkungsweise von Paracetamol ist nicht bekannt. Man weiß jedoch, dass es die Produktion von Prostaglandinen im Gehirn und im Rückenmark verringert. Paracetamol hat keine entzündungshemmende Wirkung. Es kann aber Schmerzen lindern und hohes Fieber senken.

Da Schmerzmittel auf unterschiedliche Weise wirken, gibt es Präparate, die mehr als einen Wirkstoff enthalten. Wenn Sie mehrere Schmerzmittel einnehmen, lesen Sie den Beipackzettel, um sicherzustellen, dass Sie nicht versehentlich zu viel davon einnehmen. Fragen Sie Ihren Apotheker, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Darreichungsformen und Anwendung

Sie können rezeptfreie Schmerzmittel in verschiedenen Formen kaufen:

  • Tabletten oder Kapseln zum Einnehmen
  • Pulver oder Tabletten zum Auflösen in Wasser
  • als Flüssigkeit, z. B. Sirup
  • Zäpfchen
  • Gele oder Cremes zum Einreiben in die Haut
  • Pflaster zum Aufkleben auf die Haut

Sie können rezeptfreie Schmerzmittel ohne ärztliche Verschreibung in der Apotheke kaufen. Bei einigen Produkten gibt es jedoch Einschränkungen hinsichtlich der Dosierung. So ist Ibuprofen in Deutschland bis zu einer Dosierung von 400 mg pro Tablette rezeptfrei erhältlich. Tabletten mit mehr als 400 mg sind dagegen verschreibungspflichtig.

Lesen Sie die Packungsbeilage Ihrer rezeptfreien Schmerzmittel aufmerksam durch. Dort finden Sie Informationen zur Dosierung – unter anderem, wie viel Sie genau einnehmen müssen und wie oft. Diese Angaben können auch auf der Verpackung des Medikaments stehen. Die meisten rezeptfreien Schmerzmittel können Sie alle vier bis sechs Stunden einnehmen.

Einige andere Medikamente – zum Beispiel Erkältungs- und Grippemittel – enthalten auch Schmerzmittel wie Paracetamol. Wenn Sie also ein Schmerzmittel einnehmen müssen, achten Sie genau auf die Angaben auf den anderen Medikamenten, damit Sie nicht versehentlich zu viel davon einnehmen. Fragen Sie Ihren Apotheker, wenn Sie unsicher sind.

Jedes Medikament kann gefährlich sein, wenn zu viel davon eingenommen wird. Zu viel Paracetamol kann zu schweren Leberschäden führen, die lebensbedrohlich sein können. Manchmal treten die Symptome erst einen Tag später auf. Die übermäßige Einnahme von entzündungshemmenden Schmerzmitteln kann zu Unwohlsein und Hörproblemen wie Tinnitus führen. Zu viel Aspirin kann zu Hyperventilation, Hörproblemen und Schweißausbrüchen führen.

Wenn Sie glauben, dass Sie zu viel von einem Medikament eingenommen haben, sollten Sie so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchen.

Rezeptfreie Schmerzmittel mit Wechselwirkungen

Rezeptfreie entzündungshemmende Schmerzmittel wie Aspirin und Ibuprofen können mit verschiedenen anderen Arzneimitteln Wechselwirkungen zeigen. Dazu gehören Medikamente zur Senkung des Blutdrucks, zur Behandlung von Depressionen und zur Verringerung der Blutgerinnung. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Ibuprofen einnehmen, wenn Sie gleichzeitig Steroide, Lithium oder Methotrexat einnehmen.

Die Einnahme von Paracetamol zusammen mit anderen Arzneimitteln ist im Allgemeinen unbedenklich. Fragen Sie jedoch Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie unsicher sind, insbesondere wenn Sie Probleme mit der Leberfunktion haben.

Weitere Informationen zu möglichen Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln finden Sie in der Packungsbeilage Ihres Arzneimittels.

Rezeptfreie Schmerzmittel für Kinder

Paracetamol und Ibuprofen können bei Kindern und Säuglingen Schmerzen und Unwohlsein lindern oder Fieber senken. Paracetamol kann ab einem Alter von zwei Monaten, Ibuprofen ab drei Monaten gegeben werden. Wenn Sie eines der beiden Mittel ausprobieren und es nicht wirkt, können Sie auf das andere wechseln. Sie können auch abwechselnd Paracetamol und Ibuprofen geben. Geben Sie aber nicht beide Medikamente gleichzeitig. Lesen Sie immer den Beipackzettel und fragen Sie bei Fragen Ihren Apotheker oder Ihre Apothekerin.

Wenn Ihr Baby jünger als drei Monate ist, fragen Sie Ihren Apotheker oder Ihren Hausarzt, wie viel Sie ihm geben sollen. Paracetamol und Ibuprofen gibt es als Sirup und als lösliches Pulver, die für Kinder leichter zu schlucken sind als Tabletten. Geben Sie Kindern unter 16 Jahren kein Aspirin, da es eine schwere Erkrankung namens Reye-Syndrom auslösen kann. Dieses kann lebensbedrohlich sein.

Risikogruppen

Einige Personengruppen müssen bestimmte rezeptfreie Schmerzmittel meiden oder besondere Vorsicht walten lassen, wenn sie sie doch einnehmen.

So sollten Sie beispielsweise kein Aspirin und Ibuprofen einnehmen, wenn Sie an einer Erkrankung leiden, die Blutungen verursacht. Dazu gehören Hämophilie und Magengeschwüre. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Sie Herz-, Leber- oder Nierenprobleme oder andere langfristige Erkrankungen wie Asthma oder entzündliche Darmerkrankungen haben.

Mit zunehmendem Alter müssen Sie oft vorsichtiger bei der Einnahme von Arzneimitteln sein, da diese unterschiedlich wirken können. Es ist auch wahrscheinlicher, dass man mit zunehmendem Alter auch andere Arzneimittel einnimmt, die zu Wechselwirkungen führen können.

Die meisten Menschen können Paracetamol ohne Probleme einnehmen. Paracetamol ist das sicherste Schmerzmittel, wenn Sie schwanger sind oder stillen. Ibuprofen sollten Sie in den letzten drei Monaten der Schwangerschaft nicht einnehmen, es sei denn, ein Arzt rät Ihnen dazu.

Sie sollten immer die Packungsbeilage Ihres Arzneimittels lesen, um zu prüfen, ob Sie es unbedenklich einnehmen können. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie eine Langzeiterkrankung haben oder andere Arzneimittel einnehmen. Fragen Sie Ihren Apotheker oder Hausarzt, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Auch rezeptfreie Schmerzmittel haben Nebenwirkungen

Rezeptfreie Schmerzmittel können relativ risikolos eingenommen werden, wenn die Einnahmevorschriften genau befolgt werden. Nebenwirkungen von Paracetamol sind selten, wenn die empfohlene Dosis eingenommen wird. In stark überhöhter Dosierung kann es jedoch zu Leberschäden führen.

Medikamente wie Aspirin und Ibuprofen greifen den Magen an. Sie können zu Verdauungsstörungen, Sodbrennen, Durchfall und Übelkeit führen. Es wird daher dringend empfohlen, sie zusammen mit einer Mahlzeit oder einem Glas Milch einzunehmen. Diese Medikamente können auch Asthma verschlimmern. Fragen Sie daher Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie an Asthma leiden.

Bitte beachten Sie, dass in diesem Abschnitt nicht alle möglichen Nebenwirkungen von rezeptfreien Schmerzmitteln aufgeführt sind. Weitere Informationen finden Sie in der Packungsbeilage Ihres Medikaments.

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5 Kommentare

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