Pharyngitis Halsschmerzen
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Was tun bei Halsschmerzen?

Halsschmerzen sind Schmerzen im Hals, die sich oft beim Schlucken verschlimmern. Die häufigste Ursache für Halsschmerzen ist eine Rachenentzündung (Pharyngitis), die durch eine Virusinfektion wie eine Erkältung oder Grippe ausgelöst wird. Durch Viren verursachte Halsschmerzen verschwinden von selbst. Eine Streptokokkeninfektion, eine seltenere Form der Halsentzündung, die durch Bakterien verursacht wird, erfordert eine Behandlung mit Antibiotika, um Komplikationen zu vermeiden. Andere, weniger häufige Ursachen von Halsschmerzen können eine komplexere Behandlung erfordern.

Die Symptome einer Rachenentzündung können je nach Ursache unterschiedlich sein. Kratzen im Hals, Schmerzen, die sich beim Schlucken oder Sprechen verschlimmern, geschwollene Drüsen, gerötete Mandeln und Heiserkeit sind nur einige davon. Diese Symptome gehen oft mit Fieber, Husten, Schnupfen, Kopf- oder Muskelschmerzen und Übelkeit einher.

Kinder leiden häufiger an Halsschmerzen als Erwachsene. Ihr Immunsystem ist noch nicht vollständig ausgebildet und muss den Umgang mit verschiedenen Krankheitserregern erst noch „lernen“ . Oft verschwinden die Symptome nach kurzer Zeit von selbst oder lassen sich mit Hausmitteln wie Honig behandeln. Ärztliche Hilfe ist jedoch erforderlich, wenn das Kind zusätzlich Atem- und Schluckbeschwerden hat oder plötzlich ungewöhnlich stark sabbert.

Auch Erwachsene können gelegentliche Halsschmerzen mit Hausmitteln oder rezeptfreien Erkältungsmitteln erfolgreich behandeln. Wenn die Beschwerden jedoch sehr stark sind oder länger als eine Woche anhalten, sollten auch sie einen Arzt aufsuchen. Das gilt auch, wenn Schluck- oder Atembeschwerden, Gelenk- oder Ohrenschmerzen, Hitzewallungen, hohes Fieber, Husten mit blutigem Auswurf oder Schwellungen im Hals- oder Gesichtsbereich auftreten.

Ursachen für Halsschmerzen

Viren, die Erkältungen und Grippe auslösen, sind auch für die meisten Halsentzündungen verantwortlich. Seltener sind bakterielle Infektionen die Ursache. Zu den viralen Erkrankungen, die Halsschmerzen verursachen, gehören Erkältung, Grippe (Influenza), Pfeiffersches Drüsenfieber, Masern, Windpocken, COVID-19 und Pseudokrupp, eine häufige Kinderkrankheit, die durch einen harten, bellenden Husten gekennzeichnet ist. Auch einige bakterielle Infektionen können Halsschmerzen verursachen. Der häufigste bakterielle Erreger ist Streptococcus pyogenes, der nicht nur Scharlach, sondern auch Rachen- und/oder Mandelentzündung verursacht.

Halsschmerzen sind jedoch nicht immer auf eine Infektion zurückzuführen.  Auch Allergien gegen Tierhaare, Schimmelpilze, Staub und Pollen können dafür verantwortlich sein. Trockene Raumluft kann dazu führen, dass sich der Hals rau und kratzig anfühlt. Auch die Atmung durch den Mund – oft aufgrund einer chronisch verstopften Nase – kann zu einem trockenen und wunden Hals führen. Luftverschmutzung im Freien und in Innenräumen, zum Beispiel durch Tabakrauch oder Chemikalien, kann zu chronischen Halsschmerzen führen. Auch Kautabak, Alkohol und scharf gewürzte Speisen reizen den Rachen. Schreien, lautes Sprechen oder langes Sprechen ohne Pause belasten die Halsmuskulatur und den Rachenraum. Die gastroösophageale Refluxkrankheit ist eine Störung des Verdauungssystems, bei der Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt und die Schleimhäute reizt.

Halsschmerzen und andere grippeähnliche Symptome treten manchmal sehr früh nach einer HIV-Infektion auf. Darüber leiden HIV-Infizierte oft unter chronischen oder wiederkehrenden Halsschmerzen, die durch eine Pilz- oder Virusinfektion verursacht werden, die bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem schwer verlaufen kann. Krebsartige Tumore des Rachens, der Zunge oder des Kehlkopfes können ebenfalls Halsschmerzen verursachen. In seltenen Fällen können auch ein infizierter Gewebebezirk (Abszess) im Hals oder eine Schwellung des kleinen Knorpeldeckels, der die Luftröhre bedeckt (Epiglottitis), Halsschmerzen verursachen. Beides kann die Atemwege verlegen und einen medizinischen Notfall auslösen.

Risikofaktoren und Vorbeugung

Jeder kann an einer Halsentzündung erkranken, aber es gibt einige Faktoren, die die Anfälligkeit erhöhen. Kinder und Jugendliche sind am häufigsten von Halsschmerzen betroffen. Im Alter von 3 bis 15 Jahren haben sie auch ein höheres Risiko für eine Streptokokkeninfektion, die häufigste bakterielle Infektion, die Halsschmerzen verursacht. Rauchen und Passivrauchen können den Hals reizen. Der Konsum von Tabakprodukten erhöht zudem das Risiko für Krebserkrankungen im Mund- und Rachenbereich. Saisonale Allergien oder allergische Reaktionen auf Staub, Schimmelpilze oder Tierhaare erhöhen das Risiko von Halsschmerzen. Auch Partikel, die bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe entstehen, und alltägliche Haushaltschemikalien können den Hals reizen.

Viren und Bakterien verbreiten sich überall dort, wo Menschen zusammenkommen, sei es in Kindertagesstätten, Klassenzimmern, Büros oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Wenn die Immunabwehr geschwächt ist, sind Menschen generell anfälliger für Infektionen. Häufige Ursachen für ein geschwächtes Immunsystem sind Diabetes, die Behandlung mit Steroiden oder Chemotherapeutika, Stress, Müdigkeit und schlechte Ernährung.

Die beste Vorbeugung gegen Halsschmerzen ist die Vermeidung der verursachenden Keime und eine gute Hygiene. Beachten Sie diese Tipps und bringen Sie Ihrem Kind bei, dasselbe zu tun:

  • Häufiges und gründliches Händewaschen für mindestens 20 Sekunden, insbesondere nach dem Toilettengang, vor und nach dem Essen und nach dem Niesen oder Husten.
  • Vermeiden Sie es, sich ins Gesicht zu fassen. Augen, Nase und Mund nicht berühren.
  • Husten oder niesen Sie in ein Taschentuch, entsorgen Sie es und waschen Sie sich anschließend die Hände. Wenn nötig, in den Ellbogen niesen.
  • Benutzen Sie alkoholische Händedesinfektionsmittel als Alternative zum Händewaschen, wenn Wasser und Seife nicht verfügbar sind.
  • Vermeiden Sie es, öffentliche Telefone oder Trinkbrunnen mit dem Mund zu berühren.
  • Reinigen und desinfizieren Sie regelmäßig Telefone, Türklinken, Lichtschalter, Fernbedienungen und Computertastaturen. Wenn Sie verreisen, reinigen Sie Telefone, Lichtschalter und Fernbedienungen im Hotelzimmer.
  • Vermeiden Sie engen Kontakt mit Menschen, die erkrankt sind oder Symptome zeigen.

Diagnose und Behandlung

Ihr Arzt oder ihre Ärztin wird sich die Symptome und die Krankengeschichte ansehen. Er oder sie kann eine körperliche Untersuchung durchführen, einschließlich einer Untersuchung des Rachens, der Ohren und der Nasengänge mit einem beleuchteten Instrument. Durch vorsichtiges Abtasten des Halses wird nach geschwollenen Drüsen (Lymphknoten) gesucht. Die Atmung wird mit einem Stethoskop abgehört. In vielen Fällen kommen auch Tests zum Nachweis von Streptokokken zur Anwendung.

Halsschmerzen, die durch eine Virusinfektion verursacht werden, dauern in der Regel fünf bis sieben Tage an und erfordern normalerweise keine ärztliche Behandlung. Antibiotika helfen bei einer Virusinfektion nicht. Um Schmerzen und Fieber zu lindern, greifen viele Menschen zu leichten Schmerzmitteln wie Paracetamol oder Aspirin, wobei letzteres bei Kindern vermieden werden sollte. Wenn die Halsschmerzen durch eine bakterielle Infektion verursacht werden, kann der Arzt oder oder die Ärztin Antibiotika verschreiben.

Die verschriebenen Antibiotika müssen vollständig eingenommen werden, auch wenn die Symptome verschwunden sind. Wer sie nicht wie verordnet einnimmt oder die Einnahme vorzeitig beendet, trägt ein hohes Risiko, dass die Infektion erneut auftritt, sich verschlimmert oder sich auf andere Körperteile ausbreitet. Wenn Halsschmerzen ein Symptom einer anderen Erkrankung als einer viralen oder bakteriellen Infektion sind, kommen je nach Diagnose andere Behandlungen in Frage.

Selbsthilfe bei Halsschmerzen

Unabhängig von der Ursache der Halsschmerzen können diese Strategien helfen, die Symptome zu lindern:

  • Ruhen Sie sich aus. Schlafen Sie viel. Schonen Sie auch Ihre Stimme.
  • Trinken Sie viel Flüssigkeit. Flüssigkeit hält den Hals feucht und beugt Austrocknung vor. Vermeiden Sie koffeinhaltige Getränke und Alkohol, da diese dehydrieren können.
  • Warme Flüssigkeiten – Suppe, Tee oder warmes Wasser mit Honig – und kalte Leckereien wie Eiswürfel können Halsschmerzen lindern. Geben Sie Kindern unter 1 Jahr keinen Honig.
  • Gurgeln mit Salzwasser. Salzwassergurgeln mit 1/4 bis 1/2 Teelöffel Kochsalz auf 120 bis 240 Milliliter warmes Wasser kann Halsschmerzen lindern. Kinder ab 6 Jahren und Erwachsene können die Lösung gurgeln und dann ausspucken.
  • Befeuchten Sie die Luft. Benutzen Sie einen Luftbefeuchter für kühle Luft, um trockene Luft zu vermeiden, die die Halsschmerzen noch verschlimmern kann. Achten Sie darauf, den Luftbefeuchter regelmäßig zu reinigen, damit sich keine Schimmelpilze oder Bakterien bilden. Oder setzen Sie sich für einige Minuten in ein dampfendes Badezimmer.
  • Lutschtabletten oder Bonbons können Halsschmerzen lindern, sollten aber Kindern unter vier Jahren wegen der Erstickungsgefahr nicht gegeben werden.
  • Reizstoffe vermeiden: Halten Sie Ihr Zuhause frei von Zigarettenrauch und Reinigungsmitteln, die den Hals reizen können.
  • Bleiben Sie zu Hause, bis Sie nicht mehr krank sind. So können Sie andere vor einer Erkältung oder einer anderen Virusinfektion schützen.

Obwohl verschiedene alternative Behandlungsmethoden zur Linderung von Halsschmerzen eingesetzt werden, gibt es nur begrenzte Erkenntnisse darüber, welche davon wirksam sind. Wenn Sie oder Ihr Kind wegen einer bakteriellen Infektion ein Antibiotikum benötigen, sollten Sie sich nicht allein auf alternative Behandlungsmethoden verlassen.

Erkundigen Sie sich bei Ihrem Arzt, bevor Sie pflanzliche Mittel anwenden, da sie mit verschreibungspflichtigen Medikamenten in Wechselwirkung treten können und für Kinder, schwangere und stillende Frauen sowie Menschen mit bestimmten Gesundheitszuständen möglicherweise nicht sicher sind.

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