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Tilidin

Tilidin mit Naloxon ist sicherer

Tilidin wird zur Behandlung starker Schmerzen eingesetzt, die zum Beispiel nach Operationen oder bei Tumoren auftreten. Der Wirkstoff unterdrückt die Schmerzwahrnehmung im Gehirn. Er gehört zur Gruppe der Opioide, ist also mit Morphin verwandt und kann süchtig machen. Da es eine euphorisierende Wirkung auf die Psyche hat, besteht die Gefahr, dass Patienten es als Rauschmittel verwenden. Um dies zu verhindern, wird Tilidin mit Naloxon kombiniert.

Naloxon verhindert Missbrauch nur zum Teil

Die Verwandtschaft mit Morphin lässt auf ein hohes Missbrauchs- bzw. Abhängigkeitspotenzial schließen. Dies wird durch zahlreiche Studien bestätigt. Die Zunahme des intravenösen Konsums seit Anfang der 70er Jahre war Anlass, die Substanz in reiner Form als Betäubungsmittel einzustufen. Seitdem sind nur noch Tabletten und Tropfen, die Naloxon enthalten, mit einem „normalen“ Rezept erhältlich. Durch Naloxon wird das Schmerzmittel für injizierende Drogenabhängige unbrauchbar. Belastbare Daten zur Missbrauchshäufigkeit und zum Suchtpotenzial von Tilidin mit Naloxon sind allerdings rar. Umfragen haben ergeben, dass das Medikament bei niedrig dosierten Gelegenheitskonsumenten nach wie vor sehr beliebt ist, da die Unterdrückung des Opioids erst bei hohen Dosen eintritt. Seit Januar 2013 sind daher auch Tilidin-Tropfen mit Naloxon BtM-pflichtig und nur noch Tabletten auf Rezept erhältlich.

Vorteile bei korrekter Anwendung

Im Vergleich zu anderen Schmerzmitteln hat die Kombination von Tilidin und Naloxon mehrere Vorteile. So ist zum Beispiel das Risiko, an einer Atemdepression zu sterben, eher gering. Auch Verdauungsprobleme treten seltener auf.

Tilidin mit Naloxon auf dem Schwarzmarkt

Trotz aller Gesetze gibt es heute eine Vielzahl von Shops, in denen man Tilidin ohne Rezept kaufen kann. Das ist problematisch, weil viele Kunden das Medikament als Droge missbrauchen oder die Hinweise auf dem Beipackzettel ignorieren. Wer bei Google nach dem Stichwort „Tilidin kaufen“ sucht, erhält etwa 35.000 Treffer. Die Firmen sitzen oft in Ländern außerhalb der EU, in denen die gesetzlichen Regelungen weniger streng sind.

Bei der Frage, wie der zunehmende Missbrauch verhindert werden kann, sind die Experten ratlos. In vielen Fällen gibt es keine Alternativen zum Wirkstoff. Ein Verbot ist deshalb keine Option. Ärzte, die bei einem ihrer Patienten Anzeichen für einen riskanten Substanzkonsum sehen, haben nur wenige Möglichkeiten: Hilfe anbieten, auf die Gefahren hinweisen und Wege zum Ausstieg aufzeigen.

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2 Kommentare

  1. […] lässt schlagartig nach. Das liegt daran, dass die Produkte, die man in der Apotheke erhält, mit Naloxon vermischt sind. Diese Substanz hemmt die Tilidin-Wirkung ab einer bestimmten Dosis. Das soll zum […]

  2. […] lässt schlagartig nach. Das liegt daran, dass die Produkte, die man in der Apotheke erhält, mit Naloxon vermischt sind. Diese Substanz hemmt die Tilidin-Wirkung ab einer bestimmten Dosis. Das soll zum […]

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