Buprenorphin

Schmerzmittel Buprenorphin

Der Wirkstoff Buprenorphin wird zur Behandlung von starken bis sehr starken Schmerzen und auch zur Unterstützung des Drogenentzugs eingesetzt. Es heilt jedoch nicht die Ursachen der Schmerzen und auch nicht die Drogenabhängigkeit selbst, sondern lindert lediglich die Symptome. Wie bei allen Opioiden ist mit Nebenwirkungen zu rechnen, und bei regelmäßiger Einnahme kann sich eine Abhängigkeit entwickeln.

Schmerzmittel Buprenorphin: Wirkung

Leichte bis mäßig starke Schmerzen, bei denen Nicht-Opioid-Analgetika keine ausreichende Linderung bringen, können oft gut mit schwach wirksamen Opioiden behandelt werden. Beispiele sind Tilidin und Tramadol, die vom Hausarzt verschrieben werden. Wenn diese nicht mehr helfen, kommen die so genannten hochpotenten Opioide zum Einsatz, zu denen auch Buprenorphin gehört. Weitere hochpotente Opioide sind Morphin, Fentanyl, Oxycodon und Hydrocodon. Im Vergleich zu Morphin wirkt Buprenorphin etwa 30-mal stärker. Ein „normales“ Rezept reicht jedoch nicht mehr aus, da der Wirkstoff als Betäubungsmittel gilt. Es ist daher ein spezielles BtM-Rezept erforderlich.

Bei den in Apotheken erhältlichen Präparaten handelt es sich überwiegend um Sublingualtabletten, die der Patient nach Anweisung des Arztes regelmäßig einnehmen muss. Ist ein besonders schneller Wirkungseintritt erwünscht, kann der Arzt den Wirkstoff auch per Injektion verabreichen. Darüber hinaus gibt es Buprenorphinpflaster, die über mehrere Tage auf die Haut geklebt werden und kontinuierlich eine gleichmäßige Menge des Wirkstoffs abgeben.

Drogenentzug: Buprenorphin als Drogenersatz?

Buprenorphin wird häufig als Ersatzdroge für Heroinabhängige bezeichnet, was jedoch nicht seiner wahren Bedeutung entspricht. Ziel ist es nicht nur, eine illegale Substanz durch eine legale zu ersetzen (was nur der erste Schritt ist), sondern darauf hinzuarbeiten, dass der Patient langfristig auch von der Ersatzdroge „clean“ wird. Man beginnt mit einer relativ hohen Dosis, um die Entzugserscheinungen zu mildern und den Suchtdruck zu reduzieren. Danach wird die Dosis schrittweise reduziert, im besten Fall bis zur völligen Drogenfreiheit. Die lange Halbwertszeit von Buprenorphin macht es (neben Methadon und Levomethadon) besonders geeignet für die Substitution.

Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen von Buprenorphin ähneln denen anderer Opioide. Mehr als 10 % der Patienten klagen über Übelkeit, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, vermehrtes Schwitzen und Schwäche sowie – vor allem nach längerer Anwendung – über Entzugssymptome am Ende der Behandlung.

Etwas seltener, bei 1 bis 10 % der Behandelten, treten Entzündungen der Atemwege, Appetitlosigkeit, Angst, Unruhe, depressive Verstimmungen, Benommenheit, Schwindel, Zittern, Herzrhythmusstörungen, niedriger Blutdruck, Atemnot, Verdauungsstörungen, Verstopfung, Erbrechen, Hautausschläge sowie Gelenk-, Knochen- oder Muskelschmerzen auf.

Häufigkeit und Schwere der Nebenwirkungen nehmen mit der Dosierung zu. Besonders häufig treten sie bei den hohen Dosierungen auf, die in der Substitutionstherapie verwendet werden.

Auch bei niedriger Dosierung kann das Reaktionsvermögen so stark eingeschränkt sein, dass eine aktive Teilnahme am Straßenverkehr nicht mehr sicher ist. Im Zweifelsfall sollte das Auto daher besser stehen bleiben.

Gegenanzeigen

Nicht geeignet ist Buprenorphin bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, bei schwerer Atemschwäche, stark eingeschränkter Leberfunktion, Alkoholabhängigkeit und akutem Delirium tremens. Bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren sowie bei stillenden Frauen darf es nicht angewendet werden. Bei Schwangerschaft entscheidet der Arzt, ob der Nutzen die Risiken überwiegt.

Quellen und weitere Informationen


Testpackung Buprenorphin

Testpackung mit Buprenorphin, wie sie an Arztpraxen in den USA abgegeben wird.


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