Ketamin als Droge Symbolbild
Ketamin

Ketamin als Droge: Missbrauch und Abhängigkeit

In der Partyszene wird neben vielen anderen Substanzen auch das Betäubungsmittel Ketamin als Droge verwendet. Es wird meist als weißes, kristallines Pulver ähnlich wie Kokain durch die Nase geschnupft. Viele unterschätzen jedoch die Risiken dieser Substanz. Was den Missbrauch von Ketamin so gefährlich macht, erfahren Sie hier.

Ketamin als Droge: ein Überblick

Ketamin ist ein dissoziatives Narkotikum mit halluzinogener Wirkung. Es verzerrt die visuelle und auditive Wahrnehmung und vermittelt dem Konsumenten das Gefühl eines weitgehenden Kontrollverlusts, was bei Personen, die Ketamin als Droge konsumieren, durchaus erwünscht sein kann. In der Medizin wird Ketamin als injizierbares, kurz wirksames Anästhetikum bei Menschen und Tieren eingesetzt. Es wird auch als „dissoziatives Anästhetikum“ bezeichnet, da es dem Patienten das Gefühl vermittelt, von seinen Schmerzen und seiner Umgebung losgelöst zu sein. Ketamin kann bei entsprechender Dosierung einen Zustand der Sedierung (Ruhe und Entspannung), der Bewegungslosigkeit, der Schmerzlinderung und der Amnesie (fehlende Erinnerung an Ereignisse, die unter dem Einfluss der Droge stattgefunden haben) hervorrufen. Wegen seiner Fähigkeit, dissoziative Empfindungen und Halluzinationen hervorzurufen, wird es von manchen Menschen als Droge missbraucht. Manchmal wird es auch bei sexuellen Übergriffen eingesetzt, um die Opfer zu betäuben.

Erscheinungsformen

Ketamin, in der Szene als „Special K“, „Super K“, „Vitamin K“ oder einfach als „Elefantenbetäubungsmittel“ bekannt, ist als klare Flüssigkeit und als weißes oder gebrochen weißes Pulver erhältlich. Ketamin als Droge in Pulverform (100 mg bis 200 mg) wird in der Regel in kleinen Glasfläschchen, Hartkapseln, Aluminium- oder Plastikbeuteln und Papiertütchen verkauft.

Wie wird Ketamin als Droge missbraucht?

Zusammen mit anderen Substanzen ist Ketamin als Droge unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Diskotheken und auf Raves weit verbreitet. Auf dem Schwarzmarkt ist Ketamin sowohl als Pulver als auch als Flüssigkeit erhältlich. Das Pulver wird meist aus pharmazeutischen Präparaten hergestellt, indem die Flüssigkeit mit Hilfe von Heizplatten, Wärmeschalen oder Mikrowellenöfen verdampft wird. Dabei bilden sich Kristalle, die anschließend zu Pulver zermahlen werden. Das pulverisierte Produkt kann geschnupft oder geraucht werden, letzteres meist in Marihuana- oder Tabakzigaretten. Flüssige Zubereitungen werden injiziert oder in Getränke gemischt. Häufig wird die Substanz auch in Kombination mit MDMA, Amphetamin, Crystal Meth oder Kokain konsumiert.

Wie Ketamin als Droge wirkt

Psychische Effekte

Ketamin ruft Halluzinationen hervor. Es verzerrt Seh- und Hörwahrnehmungen und gibt dem Konsumenten das Gefühl, keine bewussten Gedanken mehr zu haben und die Kontrolle zu verlieren. Im Vergleich zu LSD oder PCP, deren halluzinatorische Wirkung mehrere Stunden anhält, ist die Wirkung von „Special K“ mit 30 bis 60 Minuten relativ kurz, was von einigen Konsumenten als Vorteil angesehen wird.

Beim Konsum von Ketamin als Droge können je nach Dosierung, Setting und persönlicher Einstellung unterschiedliche Wirkungen auftreten. Das Spektrum reicht von sanften und farbenfrohen Erlebnissen bis hin zu überwältigenden, todesähnlichen Zuständen. Manche Konsumenten sind nach dem Trip überzeugt, ihrem Schöpfer begegnet zu sein. Die Wirkung setzt oft innerhalb weniger Minuten nach der Einnahme ein, wobei die orale Einnahme zu einem etwas langsameren Wirkungseintritt führt. Einigen Berichten zufolge können Flashbacks noch mehrere Wochen nach dem Konsum auftreten. Der Missbrauch von Ketamin als Droge kann auch zu Erregung, Depression, kognitiven Störungen, Bewusstlosigkeit und Amnesie führen.

Körperliche Effekte

Einige Minuten nach der Einnahme von Ketamin als Droge kann es zu einem Anstieg der Herzfrequenz und des Blutdrucks kommen, der innerhalb von 10 bis 20 Minuten allmählich wieder abnimmt. Ketamin kann dazu führen, dass der Konsument nicht mehr auf äußere Reize reagiert. In diesem Zustand kommt es zu unwillkürlichen schnellen Augenbewegungen, erweiterten Pupillen, Speichelfluss, Tränenfluss und Muskelstarre. Die Droge kann auch Übelkeit verursachen. Eine Überdosis kann zu Bewusstlosigkeit und einer gefährlichen Verlangsamung der Atmung führen.

Drogen mit ähnlicher Wirkung

Hinsichtlich seiner halluzinogenen Wirkung ist Ketamin als Droge vergleichbar mit LSD, PCP, Psilocybin und Meskalin. Es gibt auch mehrere Substanzen (z. B. GHB oder Rohypnol), die ähnlich wie Ketamin wegen ihrer amnestischen oder sedierenden Wirkung missbraucht werden, um sexuelle Übergriffe zu erleichtern.

Rechtlicher Status von Ketamin als Droge

Ketamin wird in einer Reihe von Ländern, darunter auch Deutschland, kommerziell hergestellt. Der größte Teil des in Deutschland illegal gehandelten Ketamins wird aus legalen Quellen, insbesondere aus Tierkliniken, abgezweigt oder gestohlen. Ein weiterer Teil wird aus osteuropäischen Ländern nach Deutschland geschmuggelt. Der Vertrieb von Ketamin als Droge auf dem Schwarzmarkt erfolgt in der Regel unter Freunden und Bekannten, am häufigsten auf Raves, in Nachtclubs und auf privaten Partys; Straßenverkauf ist selten.

Obwohl Ketamin in seiner Wirkung ein starkes Betäubungsmittel ist, fällt es in Deutschland nicht unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG), sondern unter das Arzneimittelgesetz (AMG). Es ist als verschreibungspflichtiges Medikament in jeder Apotheke erhältlich. Wer Ketamin kaufen möchte, benötigt also ein ärztliches Rezept. Der Besitz an sich ist auch ohne Rezept nicht strafbar, wohl aber der Missbrauch von Ketamin als Betäubungsmittel. Wer sich unter dem Einfluss der Substanz ans Steuer setzt, riskiert zudem den Verlust des Führerscheins.

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